Das Adolf-Bender-Zentrum trauert um Leslie Schwartz

Bekannter Holocaustüberlebender und Zeitzeuge war mehrfach zu Gast im Saarland

Leslie Schwartz (*12. Januar 1930 – †12. Mai 2020) ungarisch-amerikanischer Holocaustüberlebender wurde im Mai 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Als Überlebender machte er es sich zur Aufgabe, jungen Menschen seine Geschichte auf eindrucksvolle Weise zu erzählen. 2015 und 2016 war er auf Einladung der Alex-Deutsch-Stiftung in Kooperation mit dem Adolf-Bender-Zentrum zu mehreren Besuchen im Saarland. Unter anderem berichtete er dort am Wendalinum in St. Wendel von seinen Erfahrungen als Überlebender oder trug sich auf Einladung des Landrates Sören Meng ins Goldene Buch des Landkreises Neunkirchen ein. „Ich habe Leslie Schwartz als beeindruckenden Menschen in Erinnerung. Mit Ihm verlieren wir nicht nur einen eindrucksvollen Zeitzeugen, sondern auch einen lieben Menschen“, erinnert sich Willi Portz, Vorsitzender des Adolf-Bender-Zentrums, und fügt hinzu: „Leslie Schwartz mochte das Saarland sehr und hat sich hier besonders wohl gefühlt“. Dies geschah sicherlich auch Dank der freundschaftlichen Begleitung seiner Besuche durch Willi Portz und Reinhold Strobel (stv. Vorsitzender).

Nach seiner Deportation im Mai 1944 mit seiner gesamten Familie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, ging der Leidensweg weiter im Konzentrationslager Dachau. Am 30.04.1945 wurde Schwartz von US-amerikanischen Truppen am Bahnhof in der Nähe von Tutzing befreit. 1946 wanderte er aus in die USA.

2007 erschienen seine Erinnerungen „Durch die Hölle von Auschwitz und Dachau. Ein Junge erkämpft sein Überleben“ in Buchform, zuerst auf dänisch, 2010 auch auf deutsch. 2013 wurde Leslie Schwartz für seinen unermüdlichen Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.