Wir sind Modul 3 – Empowerment

Das sind Tim und Julia:

Beide wohnen im gleichen Ort und kennen sich schon lange.

Tim hat ein Problem:
Er findet es doof, dass in seinem Ort keine Busse abends mehr fahren. Ohne Auto kann er nicht in die nahe gelegene Stadt.
Tim denkt sich:
"Da muss man doch was ändern können! Wir leben doch in einer Demokratie.
Alle Staatsgewalt soll darin doch von den Bürgern ausgehen."

Tim weiß, dass auch Julia das nervt und schreibt ihr eine Nachricht:

Tim und Julia treffen sich und sitzen zusammen am Küchentisch. Beide überlegen, was sie für Ideen haben bspw. für ein besseres Miteinander oder für eine bessere Infrastruktur. Sie überlegen auch, was sie stört, wo sie Probleme sehen.

Sie überlegen nun, was sie die Ideen umsetzen können und recherchieren am Computer.

Tim und Julia stellen fest, dass je nachdem, was sie ändern möchten, es unterschiedliche Zuständigkeiten gibt. Das liegt daran, dass Deutschland ein Land ist, welches aus 16 Bundesländern besteht.

Deutschland ist föderalistisch organisiert. Das bedeutet, es gibt Themen, über die kann nur jedes Bundesland für sich entscheiden, aber nicht der Bund für alle zusammen. 

Auf allen Ebenen gibt es Entscheidungen, die nur dort getroffen werden können.
Dabei unterscheidet man
Kommunen (Orte, Gemeinden);
Landkreise (Landkreis Saarlouis),
Bundesländer (Saarland) und
den Bund (Deutschland).

Beispiele, wer über was entscheiden darf:

• Der Bund entscheidet darüber, wieviel Arbeitslosengeld Julias Papa zur Zeit bekommt, weil er leider seinen alten Job verloren hat.
• Die Länder entscheiden, wann und wieviele Schüler:innen nach dem Corona Lockdown wieder an die Schule zurück kehren sollen.
• Die Landkreise entscheiden, wann welche Schule renoviert wird.
• Und die Kommune planen, wie die Busse fahren.

Hast du Lust mehr darüber zu erfahren? Dann teste hier dein Wissen, und überlege, für was, wer zuständig ist:

Julia und Tim waren bei der Bürgermeisterin, sie haben geredet, es gab Tee. Sie hat Verständnis für die Probleme der Jugendlichen. Sie befürchtet aber, dass es vielleicht nicht genug Jugendliche im Ort gibt, die einen Nachtbus brauchen. Das sehen die beiden aber ganz anders! Sie wollen einen für freitags und samstags!

Julia und Tim wollen weiterkämpfen für den Nachtbus. Sie haben angefangen, in der Schule und im Sportverein mit den anderen darüber zu sprechen. Viele sehen das genauso: Es braucht einen Bus auch Abends.

Deswegen haben sie eine Idee:
Sie wollen ganz viele Unterstützer:innen finden und starten eine Unterschriftenliste, eine sogenannte Petition.

Oben drauf schreiben und begründen sie, was sie wollen, darunter sammeln sie die Namen, Adressen und Unterschriften der Unterstützer:innen.

Julias Onkel ist Mitglied im Gemeinderat und bekommt das von der Petition mit.
Im Gemeinderat, sitzen genauso wie in Landtagen oder im Bundestag, gewählte Vertreter:innen der Leute vor Ort.
Er findet so viel Engagement von jüngeren Menschen super und wird die Petition als Antrag im Gemeinderat einreichen.

Endlich ist es soweit! Der Gemeinderat trifft sich und Julia und Tim dürfen dabei sein, wie die Argumente im Gemeinderat ausgetauscht werden:
Zum Gemeinderat

1. Eine konkrete Idee!
2. Wissen, wer dafür zuständig ist.
3. Gute Argumente
4. Fakten
5. Unterstützer:innen
6. Lösungsideen
7. Vorbereitet sein auf Gegenargumente und Skeptiker
8. Kompromiss-Bereitschaft
9. Mit anderen drüber reden
10. Einen Plan (Termin bei der zuständigen Person, Petition,....)