„Jung. Engagiert. Bedroht? Hass und Hetze gehen uns alle an!“ – Hate Speech begegnen
Förderzeitraum: März 2023 – Dezember 2024
Zielgruppe: Jugendliche ab 12 Jahren, Fachkräfte und Multiplikator:innen
Projektort: Saarland
Projektleitung: Rabea Hussain
Hintergrund
Immer mehr Menschen machen die Erfahrung, in ihrem gesellschaftlichen Engagement massiv angegriffen zu werden. Online wie Offline sind Hasskommentare zu einer alltäglichen Realität geworden und treffen dabei vor allem gesellschaftlich benachteiligte Gruppen sowie Menschen, die sich für diese einsetzen. Dies hat schwerwiegende Folgen: Betroffene berichten u.a. von Angst und Depression, ziehen sich vermehrt aus Diskussionsräumen zurück und vermeiden Beiträge, mit denen sie weiteren Hass auf sich ziehen könnten. Eine demokratische Gesellschaft braucht jedoch die Debatte – gerade diese wird aber durch Hass und Hetze als Formen des Zum-Schweigen-Bringens verhindert. Vielmehr werden Rassismus, Feindseligkeit und Diskriminierung durch Hate Speech im Netz normalisiert und äußern sich sowohl in digitalisierter als auch analoger Gewalt.
Gleichzeitig zeigt sich vor allem im digitalen Raum, dass dieser Hass von einer Minderheit der Bevölkerung ausgeht – doch wieso werden dann so viele Foren, Kommentarspalten, Posts und Nachrichten von Hasskommentaren dominiert? Wo ist die Mehrheit? Wir werden viele verschiedene Maßnahmen brauchen, um Hate Speech effektiv entgegenzuwirken und eine besonders wichtige wollen wir mit diesem Projekt fördern: eine engagierte Zivilbevölkerung!
Das Projekt
Das Projekt setzt sich aus Workshops und Diskussionsrunden mit Personen des öffentlichen Lebens zusammen und richtet sich an Jugendliche sowie pädagogische Fachkräfte und Multiplikator:innen. Es hat folgende Schwerpunkte:
- Wissen & Sensibilisierung – Hate Speech als gesamtgesellschaftliches Problem verstehen
- Erfahrungsaustausch – Eigene Erfahrungen und Umgangsweisen reflektieren und austauschen
- Handlungsmöglichkeiten – Strategien im Umgang und Anlaufstellen kennenlernen
Ziel ist es, junge Menschen in ihrem gesellschaftlichen Engagement zu stärken, für die Auswirkungen von Hate Speech zu sensibilisieren sowie Unterstützungsangebote und Möglichkeiten im Umgang mit Hate Speech aufzuzeigen. Auf den Ebenen Wissen, Sensibilisierung, Erfahrungsaustausch und Handlungsmöglichkeiten soll Hate Speech dabei als gesamtgesellschaftliches Phänomen deutlich werden, das u.a. digitaler Zivilcourage bedarf.
Flyer: Projekt „Jung.Engagiert.Bedroht?“
Flyer: „Aktiv werden gegen Hate Speech“
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.