Kurs: Fluchtpunkt Saargebiet

Lebenswege verfolgter Menschen 1933-35 und der Bezug zur Gegenwart
Das Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte hat in Zusammenarbeit mit seinen Kooperationspartnern, dem Landesinstitut für Präventives Handeln, dem Studienkreis deutscher Widerstand 1933-145 und dem NSDokumentationszentrum RLP/Gedenkstätte KZ Osthofen, ein Projekt zum Thema Fluchtpunkt Saargebiet gemacht.
Das Saargebiet befand sich in den Jahren 1933-35 in einer besonderen Situation, da es seit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages 1919 unter der Regierung des Völkerbundes stand. Zahlreiche frühe Opfer des Nationalsozialismus nutzten es nach der „Machtergreifung“ Hitlers als Fluchtpunkt, als Zwischenstation zur Emigration, sowie als Ort zur Vernetzung mit Gleichgesinnten. Dieser Aspekt der NS-Geschichte führt bislang eher ein Schattendasein, obwohl er aufgrund des Themenkomplexes Flucht, Verfolgung und Widerstand aus heutiger Sicht hervorragende Möglichkeiten zur didaktischen Verzahnung mit gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart bietet.

Ziel ist es, mit jungen Menschen Biografien von politisch verfolgten Menschen aufzuarbeiten und einen Bezug zur Gegenwart herzustellen, in dem sie sich mit den Themen Flucht, Asyl und Widerstand beschäftigen.

AUF SPURENSUCHE…

Während der Projektlaufzeit bekamen die Jugendlichen einen Einblick die Arbeit eines Archives durch den Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 und folgten in der Gedenkstätte KZ Osthofen den Spuren interessanter Biografien, wie dem jüdischen Sozialdemokraten Max Tschornicki oder Lore Wolf und Lotte Schmidt, die aktiv gegen das NS-Regime kämpften. Neben Recherche-Workshops mit Quellenmaterial und der Aufbereitung biografischer Skizzen mit Hilfe von Tablets, fanden erlebnispädagogische Workshops statt.

Das Projekt wurde von 2020-2022 aus dem Programm „Jugend erinnert“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Landesinstitut für Präventives Handeln und dem Landkreis St. Wendel gefördert.

Durch das Projekt sind nützliche Unterrichtsmaterialien entstanden, die Sie als Lehrer*innen optimal für die Arbeit mit Ihren Klassen nutzen können. Fühlen Sie sich ermutigt an das Thema heranzugehen und spannende Workshops mit Ihren Schüler*innen zu erleben. Unsere Kooperationspartner unterstüzen Sie bei dieser Arbeit gerne.

Hier können Sie sich das eBook zum Projekt Fluchtpunkt Saargebiet herunterladen.

Das eBook enthält spannende Informationen und interaktive Aufgaben. Es stellt eine hervoragende Ergänzung zu den Workshopkonzepten dar und läd zum selbstständigen arbeiten der Schüler*innen ein.

Download eBook

Logo des Adolf-Bender-Zentrums

Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte

Informationen zum Adolf-Bender-Zentrum e.V.

Die Förderung von Demokratie und Menschenrechten, die Erinnerungsarbeit sowie die Arbeit gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung sind unsere Aufgabe und Motivation. Hierzu bilden wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Workshops, Projekten und Vorträgen. Wir beraten und helfen Engagierten, vernetzen uns und bringen uns als Organisation aktiv in die Gesellschaft ein.

 

Kontakt
Adolf-Bender-Zentrum e.V.
Gymnasialstr. 5
66606 St. Wendel
Tel.: +49 (0) 6851 – 808 279 0

Landesinstitut für Präventives Handeln

Informationen zum Landesinstitut für Präventives Handeln

Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bündelt und vernetzt Aufgaben der allgemeinen Prävention, der pädagogischen Prävention, der kommunalen und polizeilichen Kriminalprävention, der Suchtprävention, der Gesundheitsprävention, der Drogenerkennung, der Verkehrs-, Sicherheits- und Gesundheitserziehung und der Verkehrssicherheitsberatung. Es ist Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger in Präventionsfragen auf diesen Gebieten.

 

Kontakt
Landesinstitut für Präventives Handeln
Hanspeter-Hellenthal-Straße 68
66386 St. Ingbert
Tel.: +49 (0) 681 – 501 2000

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945

Informationen zum Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945

Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945 wurde 1967 von ehemaligen Verfolgten, Widerstandskämpfer*innen gegen den Nationalsozialismus und Wissenschaftler*innen in Frankfurt am Main gegründet. Unsere Aufgabe ist die Erforschung, Dokumentation und Vermittlung der Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Wir widmen uns darüber hinaus Fragen des Umganges mit der nationalsozialistischen Vergangenheit.
Mit unserem „Dokumentationsarchiv des deutschen Widerstandes“ und der dazugehörigen Präsenzbibliothek sind wir eine wichtige Wissensquelle für Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit.
Wir betreiben und fördern Forschung, insbesondere zu sonst vernachlässigten Themengebieten des Widerstandes. Wir sind Herausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift „informationen“, in der wir Forschungsbeiträge zur Diskussion stellen und deren Relevanz für heute beleuchten. Mit unseren Wanderausstellungen, aber auch in Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, Stadtrundgängen oder weiteren pädagogischen Angeboten vermitteln wir wichtige Aspekte des Widerstandes und der NS-Zeit. Mit dem „Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager“ betreiben wir eine Gedenk- und Bildungsstätte in Frankfurt.

 

Kontakt
Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945
Rossertstraße 9

60323 Frankfurt am Main

Tel.: +49 (0) 69 – 721575

NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz/Gedenkstätte KZ Osthofen

Informationen zu NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz/Gedänkstätte KZ Osthofen
In den Gebäuden einer ehemaligen Papierfabrik entstand kurz nach der Machtübernahme der NSDAP das KZ Osthofen, wo vom Frühjahr 1933 bis Sommer 1934 Gegner des NS-Regimes, allen voran Mitglieder der KPD, der SPD und Gewerkschafter, aber auch Angehörige des Zentrums, Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und andere gefangen gehalten wurden.
Am Beispiel des ersten und sehr früh eingerichteten Konzentrationslagers des damaligen Volksstaates Hessens wird deutlich, was die Nationalsozialisten seit Beginn von Hitlers Amtszeit anstrebten: Die Ausschaltung der Gegner und Ausgrenzung ganzer Gruppen bis hin zur Vernichtung. Zwar wurde im KZ Osthofen in den 17 Monaten seines Bestehens noch kein Häftling ermordet, aber die Gefangenen wurden menschenunwürdig behandelt und misshandelt. Viele der Inhaftierten wurden nach der Schließung des Lagers erneut verfolgt, in andere Haftstätten und Lager verschleppt und dann später getötet.

Gedenken und Mahnen – sind Ziele der Arbeit der Landeszentrale für politische Bildung in der Gedenkstätte KZ Osthofen. Im Mittelpunkt der Gedenkstätte steht die Dauerausstellung „Verfolgung und Widerstand 1933-1945 in Rheinland-Pfalz“.

Kontakt
NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz/Gedenkstätte KZ Osthofen
Ziegelhüttenweg 38
D-67574 Osthofen
Tel.: +49 (0) 6242 – 91 08 10
Fax: +49 (0) 6242 – 91 08 20
Öffnungszeiten:

Di – Fr: 9 – 17 UhrSa, So und an Feiertagen: 13 – 17 Uhr