In unruhigen Zeiten die Demokratie stärken
Gerhard Koepke ist neuer Vorsitzender des Adolf-Bender-Zentrums in St. Wendel. Der Verein setzt sich bereits seit 1985 für die Demokratie- und Menschenrechtsbildung ein.
Gerhard Koepke ist neuer Vorsitzender des Adolf-Bender-Zentrums (kurz ABZ). Der ehemalige Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Saar-Ost übernahm im Oktober das Amt von Willi Portz. Koepke engagierte sich bereits als Beisitzer im Vorstand des Vereines, der sich für Demokratie- und Menschenrechte einsetzt: „Ich freue mich über mein neues Amt. Die Arbeit des Adolf-Bender-Zentrums ist unerlässlich in einer Zeit, da Menschen verunsichert sind und Rechtsradikale dies versuchen ausnutzen. Wir erleben derzeit, wie solche extremen Stimmen wieder lauter werden und den gesellschaftlichen Diskurs beeinflussen. Gerade in einer solchen Zeit, mich selbst aktiv für unsere Demokratie einzusetzen ist, mir eine Herzensangelegenheit. Politische Bildung ist eine Antwort, um in unruhigen Zeiten unserer Demokratie zu stärken“, so Koepke. Auch Geschäftsführer Jörn Didas freut sich über die Wahl des neuen Vorstandes: „Ich freue mich, dass wir mit Gerhard Koepke eine angesehene Persönlichkeit zum neuen Vorsitzenden gewählt haben und es wieder gelungen ist, den Vorstand insgesamt breit aufzustellen. Gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team machen wir jeden Tag unsere Arbeit mit großem Engagement und breiter Unterstützung.“ Und Koepke bestätigt: „Mein Ziel ist es, die gute Entwicklung des Adolf-Bender-Zentrums aus den vergangenen Jahren fortzuführen und durch meine Aufgabe zu unterstützen“.
Gerhard Koepke wurde am 8. Oktober zum neuen Vorsitzenden durch die Mitgliederversammlung gewählt. Das ABZ ist ihm als ehemaliger Nachbar zur evangelischen Kirche schon lange bekannt. „Die Arbeit des Vereines verfolge ich schon seit Jahren“, sagte der neue Vorsitzende und weiter: „ich freue mich daher besonders, dass sich die Umstände so entwickelt haben, dass wir zusammen gekommen sind“. Weiterhin wurden in den Vorstand gewählt: Reinhold Strobel und Roland Ruttloff (stellvertretende Vorsitzende), Roland Müller (Finanzvorstand), Hans-Werner Meyer (Vertreter für die Demokratische Gesellschaft Saarland) und als Beisitzerinnen und Beisitzer Verena Maurer, Volker Bourgett, Hans Bender, Jérôme Laubenthal sowie Myriam Backes.
Über das Adolf-Bender-Zentrum:
Das Adolf-Bender-Zentrum e.V. ist ein saarlandweit anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Der gemeinnützige Verein wurde 1985 in St. Wendel gegründet und ist im Saarland sowie über die Landesgrenzen hinaus aktiv.
Zu den Tätigkeitsschwerpunkten gehört die Demokratie- und Menschenrechtsbildung, die politische Bildung sowie die Beratung und nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Strukturen – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Namensgeber und Mitbegründer des Zentrums, im Kreis weiterer engagierter Demokratinnen und Demokraten, war der Maler Adolf Bender. Er war selbst in der NS-Zeit als politischer Häftling drei Jahre lang in Konzentrationslagern inhaftiert. Nach dem Krieg erzählte er als Zeitzeuge Schulklassen und Jugendgruppen von seinen Erlebnissen. Zu den Mitgründenden des Zentrums gehörte auch Änne Meier, die sich nach Verfolgung und KZ-Haft sozial und politisch engagierte.
2020 arbeiteten für das Zentrum 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Professionen und mit vielfältigen Qualifikationen im Bereich demokratischer und politischer Bildungsarbeit, die jährlich tausende von Menschen erreichen. So wurden im vergangenen Jahr 8700 Menschen in 380 Veranstaltungen erreicht. Unterstützt wird die Arbeit durch zahlreiche Förderer aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.