Betzavta-Semianr Gersheim

Ein Freiwilliges Soziales Jahr im Adolf-Bender-Zentrum

Unsere FSJ’lerin Lea erzählt für alle an einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Interessierten jungen Menschen und alle Anderen hier von ihrer Erfahrung bei uns im Adolf-Bender-Zentrum.

Ein Text von Lea Ziegler

Das Adolf-Bender-Zentrum

Mein Name ist Lea Ziegler und ich bin 20 Jahre alt. Seit November 2019 absolviere ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel. Das Adolf-Bender-Zentrum (ABZ) besteht seit 1985 und ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Namensgeber des Vereins ist der ehemalige politische NS-Gefangene Adolf Bender, der sich nach der NS-Zeit als Zeitzeuge engagierte. Seither hat sich das ABZ Erinnerungsarbeit, Demokratie-, Kinder- und Menschenrechtsbildung zur Aufgabe gemacht und versucht Extremismus und Antisemitismus zu begegnen. Umgesetzt werden diese Ziele durch Beratung und Bildung im Kinder- Jugend und Erwachsenenbereich in Form von Vorträgen, Zeitzeugengesprächen, Workshops und weiteren Veranstaltungen.

Mein Arbeitsalltag

Durch die große Vielfalt an Angeboten habe ich als FSJlerin die Möglichkeit, mich in den unterschiedlichen Bereichen einzubringen und weiterzubilden. Fester Bestandteil meiner Arbeit ist das Projekt „Ich, die Anderen und die Vielfalt“, welches durch die Aktion Mensch in Stadt St. Wendel und Landkreis St. Wendel gefördert wird. Durchgeführt wird es derzeit einmal wöchentlich im außerunterrichtlichen Nachmittagsbereich an der Nikolaus-Obertreis-Grundschule St. Wendel in Form einer Medien-AG für Grundschüler und im Berufsbildungszentrum Doktor-Walter-Bruch-Schule für angehende Erzieher*innen. Im Rahmen des Projektes setzten sich die Teilnehmer*innen mit Themen wie Demokratie, Konfliktlösung, dem gesellschaftlichen Miteinander und Vielfalt auseinander und werden so für diese Themen sensibilisiert. Die angehenden Erzieher*innen lernen zudem Methoden und Übungen kennen, die sie im späteren Berufsalltag anwenden können.

Darüber hinaus habe ich die Möglichkeit, weitere Veranstaltungen wie z.B. Zeitzeugengespräche oder auch Workshops zu Themen wie Demokratie, Vielfalt, Kinder- und Menschenrechte oder Diskriminierung und Vorurteile zu begleiten und daran mitzuwirken. Die Arbeit in den Workshops bereitet mir viel Spaß, da ich auf der einen Seite selbst viel lerne und meine eigenen Einstellungen hinterfrage und mir auf der anderen Seite Raum gelassen wird, meine eigenen Ideen, sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung einzubringen.

Meine Aufgaben

Mein Arbeitsalltag wird allerdings nicht nur durch Workshops bestimmt, sondern auch durch Aufgaben im Büro. Das ABZ verfügt über eine Bibliothek, deren Bücherbestand stetig wächst. Es ist die Aufgabe der FSJler*innen, neue Bücher zu katalogisieren und in die Bibliothek einzuordnen. Durch den Wechsel zwischen Büroarbeiten und Workshops, Zeitzeugengesprächen und weiteren Veranstaltungen, die meist außerhalb stattfinden, gestaltet sich der Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Da ich häufig mit neuen Situationen und Themen konfrontiert werde, konnte ich in den ersten drei Monaten schon einiges mitnehmen. Ich wurde von Beginn an in die Arbeitsabläufe eingebunden und durfte an diversen Projekten teilhaben. So begleitete ich bereits in den ersten zwei Wochen z.B. eine Demokratiekonferenz, eine Jugenddemokratiekonferenz, eine Gedenkveranstaltung in der Saarbrücker Synagoge und eine Feier zum zehnjährigen Bestehen der UN-Behindertenrechtskonvention.

Mir bereitet das FSJ viel Spaß und es hat mich in vielerlei Hinsicht weitergebracht. Teil daran hat auch das Team des ABZs, welches mich direkt herzlich aufgenommen hat und mir bei allen Fragen und Anliegen weiterhilft. Dabei wird mir immer mit Wertschätzung begegnet, ich werde ernst genommen und habe Möglichkeit mich einzubringen, was ich sehr zu schätzen weiß. Daher kann ich jedem, der sich in dem Bereich engagieren möchte, ein FSJ im Adolf-Bender-Zentrum empfehlen.