
Antisemitische Vorfälle im Saarland – Jahresbericht 2024
95 antisemitische Vorfälle hat RIAS Saarland für das Jahr 2024 dokumentiert. Seit den Massakern in Israel vom 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg bleibt die Zahl der dokumentierten Vorfälle im Saarland damit auf konstant erhöhtem Niveau. Die häufigste Erscheinungsform war wie im Vorjahr der israelbezogene Antisemitismus, der in 58 Fällen eine Rolle spielte.
Wie auch im Vorjahr kam es häufig im Rahmen von Demonstrationen zu antisemitischen Vorfällen. Auf 30 Versammlungen wurden 2024 antisemitische Vorfälle beobachtet. Im Jahr 2024 kam es darüber hinaus zu einer hohen Anzahl antisemitischer Massenzuschriften, die 44% der Vorfälle ausmachen.
„Seit der Gründung von RIAS Saarland im Jahr 2021 wurden noch nie so viele Vorfälle erfasst wie 2024.” sagt Petra Melchert von RIAS Saarland. „Es gibt seit dem 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg eine andauernde Gelegenheitsstruktur, die zum Anlass für antisemitische Äußerungen und Handlungen gemacht wird.“
Antisemitische Vorfälle ereigneten sich 2024 im Saarland an unterschiedlichsten Tatorten. “Die Unterschiedlichkeit der Tatorte zeigt die Alltäglichkeit, mit der Antisemitismus auch im Saarland auftritt.”, erläutert Petra Melchert. “Antisemitismus hat somit einen alltagsprägenden Charakter, was insbesondere für Betroffene eine dauerhafte Unsicherheit und potenzielle Konfrontation bedeutet.”
Die Meldestelle RIAS Saarland (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus) dokumentiert antisemitische Vorfälle im Saarland anhand bundesweit festgelegter Kriterien: https://www.report-antisemitism.de/rias-saarland/. Antisemitische Vorfälle können gemeldet werden über die Plattform report-antisemitism.de oder direkt per E-Mail an info@rias-saarland.de oder telefonisch unter (06851) 80 82 79-1.
Den vollständigen Jahresbericht gibt es hier zum Download: