Schubladen unterschiedlicher Form, Farbe und Gestaltung sind dich nebeneinander.

Anti Bias – Ansatz für ein vorurteilsfreies Miteinander

Mit unserem Anti Bias-Bildungsangebot wird jeder Teilnehmende eingeladen, sich auf den Weg hin zu einem verbesserten und vorurteilsbewussten gesellschaftlichen Miteinander zu machen.

Ein Text von Marina A. Henn

Vorurteile und Menschen in Kategorien einsortieren, das machen wir tagtäglich und oftmals unbemerkt. „Der Viktor, der kommt ja auch Russland“, „die Sabrina, die war ja mal ein Mann“, „der Jonas, der war ja auf der Sonderschule“, „die Natalie, die kann gut einparken“. In kleinen Nebensätzen finden wir unbemerkt solche Einschübe und Anmerkungen, die kenntlich machen: hier entspricht jemand nicht der Norm oder gehört nicht dazu. Dazu gehört man nur, wenn man mit der Mehrheit konform geht, wer das tut hat soziale Macht zu Lasten der eigenen Individualität und der von anderen.

Einsortieren notwendig!?

Doch warum sortieren wir ständig in Schubladen ein? Viele argumentieren, es wäre eine biologisch veranlagte und vor allem notwendige Orientierungshilfe. Doch da der Mensch zur Reflexion fähig ist, stimmt dies nur sehr eingeschränkt, denn wir entscheiden durch bewussten Umgang – angefangen bei unserer Sprache – selbst, wie wir mit Vorurteilen hantieren: Brechen wir diese auf oder zementieren wir sie? Denn neben der Reduktion von Unsicherheiten geht es bei Vorurteilen auch immer um die Themen Zugehörigkeit, Selbstbild-Erhalt und Dominanz-Legitimation – und das Ganze auf Kosten Anderer, weniger Privilegierter. Die Opfer unserer eigenen Aufwertung leiden mitunter stark unter der Diskriminierung, die ihnen individuell begegnet, aber auch strukturell in Institutionen systematisch ihre Chancen verschlechtert, ihr Weltbild abwertet und sie teilweise so in die Isolation treibt.

Anti Bias als demokratische Grundhaltung

Genau hier hat Anti Bias sehr enge Anknüpfungspunkte an die Themen Demokratie, Rassismus, Antisemitismus und Gestalten eines Miteinanders. Wenn wir Gesellschaft zusammen gestalten wollen, ist es essentiell dies auch im Alltag zu verankern, in unsere Sprache, in unseren Handlungen und unseren (politischen) Entscheidungen. Dazu ist die gesellschaftliche Anerkennung, die Zugehörigkeit sowie der Schutz und die Integrität eines jeden Einzelnen unerlässlich. Nur so lässt sich demokratisches Miteinander bauen.

Impuls und Prozess sich neu zu erfinden

Für die Privilegierten – oft dem Stereotypus nach weiße, einheimische, Menschen ohne Behinderung und heterosexueller Orientierung – bedeutet Anti Bias, sich ihrer Stellung und ihrer damit verbundenen Macht, bewusst zu werden. Nur wenn wir mit weniger Privilegierten Macht teilen (Powersharing), können wir uns gesellschaftlich auf Augenhöhe begegnen. Die Benachteiligten brauchen eine Stimme und das Wissen diese einzusetzen – Empowerment. Dieser schwierige und oft schmerzhafte Prozess wird im Zuge unserer Anti Bias-Trainings begleitet. Mit dem Ziel einen sensiblen Umgang mit Vorurteilen im Alltag nachhaltig zu verankern, um in Zukunft ein demokratisches Miteinander aufmerksamer und sensibler gestalten zu können. Im Rahmen unserer Workshops werden wertvolle Impulse gegeben die sie selbst als Individuum, für sich weiterentwickeln können.

Und welche Vorurteile haben Sie?

Sie würden gerne mehr über Anti Bias erfahren, sich fortbilden oder in ihrem beruflichen Kontext mit der Methode arbeien? Dann fragen Sie uns gerne an. Wir bringen das passende Bildungs- oder Beratungsangebot zu Ihnen.

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